Ein Spiel bei dem an bestimmten Koordinaten QR-Codes gefunden werden können. Da solch kleine Papierstückchen auf Holz oder anderen natürlichen Materialien sehr schlecht kleben bleiben, findet man sie sehr häufig an Verkehrstafeln, Werbetafeln, irgendwelchen Hinweistafeln, oder einfach auch mal an einer einzelnen eisernen Stange im Wald oder am Waldrand. Bis hierher dürfte es sehr viele Ähnlichkeiten zum „Geocaching“ geben. Während Geocaches oft irgendwo vergraben, aufgehängt oder sonst wie vor Blicken geschützt werden müssen, brauchen diese QR-Codes keine aufwändigen Verstecke. Entsprechend ist auch das Finden wesentlich einfacher. Weitergehende Beschreibungen und Gegenüberstellungen von Vor- und Nachteilen zum Geocachen findet man im Internet zu Hauf.
Nebst den physisch vorhandenen Papierstückchen, gibt es auch noch die „virtuellen“, also die unsichtbaren Verstecke. Nur mit der richtigen App auf dem Handy können sie entdeckt werden. Einmal ausgesetzt (deployed) bleiben sie da, sind statisch, können nicht mehr bewegt werden. Beide, sowohl die pysischen wie die virtuellen Munzee, können frei nach gutdünken des Besitzers verteilt werden. Es gibt dabei ein paar minimale Abstandsregeln die eingehalten werden müssen, doch die sind kaum hinderlich.
Ziel des Spieles ist, möglichst viel Punkte zu erarbeiten, beziehungsweise zu erhalten. Fotografiert man einen QR-Code, so gibt das Punkte, ebenfalls Punkte gibt es für das Erfassen/Finden der virtuellen Verstecke. Auch das Deployen (Auslegen von QR-Codes oder Bestimmen der Koordinaten bei Virtuellen) der Verstecke gibt Punkte. Punkte erhält sowohl der Finder, wie auch der Besitzer eines solchen Munzee. Nicht immer gleich viel, manchmal ist es Zufall, wer wie viele Punkte bekommt, manchmal ist von allem Anfang an klar, wie die Punkte verteilt werden. Diese Verteilung kann in einer Art Spielanleitung nachgeschaut werden.
Als weitere Komponente für zusätzliche Punkte gibt es die sogenannten Bouncies. Wie der Name vermuten lässt, hüpfen diese von Koordinate zu Koordinate. Bildchen und Namen dieser Bouncies sind zum Beispiel aus der griechischen Mythologie entnommen, oder aber auch von den Machern von Munzee frei erfunden. Diese Bouncies bleiben während einer definierten Zeit auf den Koordinaten sitzen, ziehen weiter wenn ihre Zeit abgelaufen ist oder sie von einer Handy-App entdeckt wurden.
Es gibt noch weitere Spielarten.
Ich möchte hier aber dem interessierten Leser nicht bereits alle Geheimnisse des Spieles verraten.
Offiziell ist das Ziel des Spieles möglichst viele Punkte zu sammeln. Obendrauf gibt es noch allerlei farbige Badges. Nach meinen mittlerweile gut 130 Tagen (Stand: 08.11.2020) Erfahrung mit diesem Spiel, dürfte es sich aber auch um ein Spiel mit Strategiepotenzial handeln. Ich denke, jeder einzelne Spieler steht irgend einmal vor der Herausforderung, nicht einfach nur alle metallenen Flächen zu verkleben und darauf zu hoffen, dass sie irgend ein anderer Spieler dann schon mal finden wird.
Als eine mögliche Strategie habe ich mir mittlerweile ein Gebiet, das sich ungefähr mit meinen Radstrecken abdeckt, markiert. Darin haben natürlich auch andere Spieler ihre Verstecke ausgelegt. Da kommen regelmässig Bouncies an und ich muss nur noch deren Punkte abholen gehen. Deshalb sind in den letzten Wochen meine Radfahrten nicht mehr einfach eine ovale oder halbwegs runde Strecke, sondern ab und zu scheinbar etwas unkoordiniert hin und her, eben hin zu den Bouncies.
Manchmal lockt mich aber auch so ein griechischer Mythos auf eine Koordinate, die ich bis jetzt noch nie besucht hatte. Und dabei verlasse ich dann oft meine gewohnten Wege und entdecke Neues. Neues das selbst ich in meinem „Radfahrgebiet“ noch nie gesehen, oder nicht so erwartet hatte.
Und zu guter Letzt: wenn ich mal im Verlaufe des Tages eben doch noch nicht genügend Punkte sammeln konnte, so bin ich auch schon mal bei Regenwetter und zu Fuss zu einem Bouncie in der Nähe marschiert.
Motivation für Bewegung draussen, für mich auf dem Rad oder zu Fuss, ist auf jeden Fall vorhanden. Im Vergleich zum Radfahren und dabei Geocaches suchen, passt Munzee und Radfahren wesentlich besser zusammen. Für mich sind die Bouncies jedenfalls eine Herausforderung, täglich bei möglichst vielen Standorten deren Punkte abzuholen. Gibt es doch dafür in der Regel 200 Punkte pro gefundenen Bouncer. Mit etwas Glück sind auch schon mal wesentlich mehr Punkte unter diesen Hüpfern zu holen.
Ein guter Einstieg in dieses Spiel kann das Munzee-Wiki leisten.
Übrigens der QR-Code des obigen Bildchens kann ebenfalls gescannt werden. Es ist ein sogenannter Social Munzee. Bis auf den QR-Code ist diese Art vollständig personalisierbar. Je nach Bedarf können pro Mitspieler auch mehrere solche Social Munzees kreiert werden. Wenn sie bereits Munzee-Spieler sind und den Code scannen, erscheine ich in ihrer Social Wall.
Danke für's Scannen und Happy Munzee On