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Für meine Begriffe wohl eine der interessantesten Ecken hier am östlichen Ende Andalusiens. Die Via Verde, ein Bahntrasse, auf dem von Lucainena hinunter ans Meer nach Agua Amarga, Eisenerz zum Verlad auf Schiffe transportiert wurde.
Bild zum Dorf Lucainena
Bild von den Schmelzöfen
Gut erhalten, teilweise auch restauriert, sind die Schmelzöfen im Abbaugebiet des Eisenerzes, oberhalb Lucainena. Ursprünglich waren es deren acht, erbaut im Jahre 1900.
Die Wagen mit dem Ausbruchmaterial gelangten auf der Rampe, sichtbar als brauner Strich hinter den Öfen zum Entladen. Die Öfen waren doppelwandig. In der äusseren Hülle befand sich lediglich das brennende Holz, während im inneren Teil ein Gemisch von Ausbruchmaterial und Holzkohle aufgefüllt wurde. Bevor das Ausbruchmaterial in die Öfen geschüttet werden konnte, musste es nach Reichhaltigkeit sortiert werden. Auch nach dem entleeren der Öfen und vor dem Verladen auf die wartenden Bahnwaggons musste nochmals nach Reichhaltigkeit sortiert werden. Jeder Ofen produzierte so täglich etwa 50 Tonnen angereichertes Material. Unbekannt ist mir, wieviel Holz hier in den gut 30 Jahren Bergbau verbrannt wurden. Ob es möglicherweise mit den gleichen Waggons vom Meer hier herauf transportiert wurde? Der Hügel rechts im Bild, passt von den Farben des Gesteins gar nicht in die Gegend. Ist das Schlacke aus den 30 Jahren Bergbau und Schmelzofen-Tätigkeit? Oder einfach nur das ausgebrannte, wertlose Gestein des Ausbruchs aus dem Bergbau? Die gleiche „Gesteinsfarbe“ trifft man auch in der Verladestation von Agua Amarga wieder an. Einen Teil des Bahntrasses bis kurz vor Polopos befahren wir jeweils mit unseren Rädern.
Unsere Fahrt beginnt in der Regel etwas weiter unten, beim Personenbahnhof von Lucainena de las Torres
Bilder vom Bahnhof
Ein paar Eindrücke von der Strecke, abschliessend mit der abgebrochenen Brücke.
Anschliessend verliert sich das Bahntrasse im Gelände unter Strassen und GeländeErosionen. Erst im Bereich der Verladestation in Agua Amarga sind dann wieder Überreste des Bahntrassees und der Gebäude und Anlagen ersichtlich.
Bilder von der Verladestation oberhalb Agua Amarga
Am rechten Bildrand befindet sich das Bahntrasse der Personenzüge. Es endet bei den Ruinen im Hintergrund. Bei diesen ehemaligen Gebäuden dürfte es sich um Bahnhofs- und Verwaltungsgebäude für den Personenverkehr, aber auch rund um das Umladen des Eisenerzes von den Zügen auf die Schiffe gehandelt haben. Die mit Eisenerz beladenen Züge kreuzten von rechts kommend dieses „Personenzug-Trasse“ und fuhren die Rampe etwa in der Bildmitte, hinunter. Es ist dies ein Stumpengeleise auf dem die beladenen Wagen hinunterrollten. Entladen wurde seitlich in ein System von Rutschen und Tunnels. Im Vordergrund dürfte es sich um eine Wasserkaverne handeln. Die damaligen Loks wurden mit Dampf betrieben.
Weitere Bilder zur Situation an der Verladerampe.
Das Eisenerz wurde links (ausserhalb des Bildes) über Rutschen und Tunnels in die Kavernen in der Bildmitte geschüttet. So waren diese wohl eine Art „Rückhaltebecken“ für das Eisenerz. Ab da ging der Transport auf Bergwerkswägelchen entlang des Felsens und über eine Brücke auf die Schiffe.
Übersichtstafel
Die roten Spuren auf der Infotafel entsprechen den Bahntrasses oder den Rutschen für das Eisenerz. Die einzelne linke rote Spur wurde wohl für den Personenverkehr zu den Bahnhofsgebäuden verwendet, während die rote Spur mit den vielen Verästelungen die Transportwege des Eisenerzes darstellen.
Der Beitrag endet mit dem Bild der Rampe zum Meer hinunter.
Entlang der Via Verde lassen sich zur Bahn weitere Details finden:
Zum Schluss ein paar Bilder zu Agua Amarga